Gedanken des früheren Präsidenten der Sony Pictures Home Entertainment
Von David Bishop
Es wird immer deutlicher: Wer ein Führungsamt bekleidet oder es anstrebt, für den kann die Technik der Transzendentalen Meditation (TM) ein wichtiger Baustein sein, wenn es darum geht, die eigene Effektivität zu erhöhen. In meiner eigenen Karriere erwies sich TM als unbezahlbar. Nachfolgend einige meiner Erfahrungen – und etwas Forschung, die uns zeigt, dass TM die Eigenschaften entwickelt, die man als Führungskraft benötigt.
So half mir TM, zu einer Führungskraft zu werden
Mit TM begann ich 1974. So, wie es viele andere auch erfahren haben, hatte die Technik der Transzendentalen Meditation eine nahezu sofortige Wirkung auf die Art und Weise, wie ich mit meiner Welt klarkam. Aus dem Teenager, der sich perspektivlos durchkämpfte, wurde ein motivierter Student, der seinen Bachelor und Master durchzog und nebenher noch einem Ganztagsjob nachging.
Ich hatte immer das Gefühl, dass die TM-Technik meine Fähigkeit verbesserte, andere Menschen anzuleiten und sie zu hohem Engagement und Erfolg zu motivieren.
Schließlich schlug ich in den MGM-Studios auf (Metro-Goldwyn-Mayer), als regionaler Marketing-Manager für die gerade erst entstandene Home-Video-Industrie. Empfehlungen ließen nicht lange auf sich warten, und kaum war ein Jahr vorbei, da war ich schon Vize-Präsident. Danach Präsident der globalen Abteilung, mit Niederlassungen weltweit. Und dann, im weiteren Verlauf meiner Karriere, wurde ich Präsident von Sony Pictures Home Entertainment.
Ich hatte immer das Gefühl, dass die TM-Technik meine Fähigkeit verbesserte, andere Menschen anzuleiten und sie zu hohem Engagement und Erfolg zu führen. Heute mehren sich die neurowissenschaftlichen Belege, dass emotionale Intelligenz (EQ) die entscheidende Charaktereigenschaft ist, die man als erfolgreiche Führungskraft benötigt: und das schließt Selbstbewusstsein, Anpassungsfähigkeit und Empathie mit ein.
David Bishop (ganz links, stehend) war ein Coach des Baseball-Teams seines Sohns Patrick (dritter von links, ebenfalls stehend)
Ich weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, wenn der Stress durch die TM-Praxis von einem abfällt. Ich kann mitfühlender sein und treffe Entscheidungen mit einem klareren Kopf.
Mit der TM als Teil meiner Tagesroutine war es mir auch möglich, meinen hektischen Berufsalltag durchzustehen und gleichzeitig für meine Frau und meine Kinder aktiv und präsent zu sein. Selbst dann, wenn meine Tage mit Meetings und Weltreisen angefüllt waren, gelang es mir immer wieder, aufzutanken und das Baseball-Team meines Sohnes Patrick zu trainieren und mit Freude den Chorkonzerten meiner Tochter beizuwohnen.
Wer TM praktiziert, entwickelt emotionale Intelligenz: für Führungskräfte entscheidend
Dreißig Jahre lang baute ich nicht nur Hochleistungs-Teams auf und leitete sie. Nebenher graduierte ich auch noch an der Columbia University in Führungs- und Organisationsentwicklung. Meine Forschungsarbeit befasste sich mit der Frage, wie ein hoher EQ-Grad bei Führungskräften tatsächlich auch zu besseren finanziellen Ergebnisse führt. Führungskräfte, die über diese Eignung verfügen, können sich einer zunehmend komplexen Wirtschaftswelt besser anpassen.
Als ich die verschiedenen Eigenschaften durchging, die Führungskräfte bessere Ergebnisse erzielen lassen – zusammen mit meinem Berater und Freund, Dr. Norman Rosenthal –, sagte dieser: »Das klingt nach exakt denjenigen Qualitäten, von denen man weiß, dass sie durch TM entwickelt werden.«
In zwei seiner Bücher behandelt er ja diese Qualitäten ausführlich: Transcendence: Healing and Transformation through TM (Transzendenz: Heilung und Transformation durch TM), sowie Supermind: How to Boost Performance and Live a Richer and Happier Life through Transcendental Meditation (Supermind: Wie man mit Hilfe Transzendentaler Meditation Leistung erhöht und ein erfüllteres, glücklicheres Leben leben kann).
Beispielsweise Korn Ferry, eine der Top-Personalvermittlungen für Führungskräfte weltweit. Die hatten eine Studie durchgeführt, an der knapp 500 Führungskräfte teilgenommen hatten. Sie fanden heraus, dass CEOs, die selbstbewusst sind, finanziell um 25 Prozent bessere Ergebnisse erzielen, als diejenigen, denen dieses Selbstbewusstsein fehlt.
Der Neuropsychologe Dr. Fred Travis von der Maharishi University of Management konnte das in seiner Forschung bestätigen: TM ruft ein tiefes Gefühl der Selbstsicherheit hervor. Die Ergebnisse seiner Arbeit wurden in seinem Aufsatz »Transzendentale Erfahrungen während der Meditation« 2014 veröffentlicht, in den Annals of the New York Academy of Sciences.
Selbstbewusste CEOs erzielen finanziell um 25 Prozent bessere Ergebnisse als diejenigen, denen solches Selbstbewusstsein fehlt. Die Untersuchungen des Neuropsychologen Fred Travis bestätigen: TM ruft ein tiefes Gefühl von Selbstbewusstsein hervor.
Daniel Goleman, der Mann, der das Konzept der emotionalen Intelligenz entscheidend geprägt hatte, hat zahlreiche Bücher und Artikel zum Thema geschrieben: wie emotionale Intelligenz mit wirkungsvoller Führung zusammenhängt. Goleman schlug vor, den EQ sogar höher zu bewerten als den IQ, wenn es um Führungsqualitäten geht. Und schon er wies darauf hin, dass Meditation ein exzellenter Weg sei, die Facetten emotionaler Intelligenz zu erhöhen – insbesondere, wenn es um das Selbstbewusstsein geht.
»Soft skills« entwickeln, um eine bessere Führungskraft zu sein
Überwältigend viele Belege zeigen, dass die sogenannten »Soft-Skills« wie zum Beispiel Mitgefühl und Verzeihen-Können bei solchen CEOs sehr gut entwickelt sind, die in ihrem Geschäft herausragende Ergebnisse erzielen. KRW International, eine Beraterfirma für Führungskräfte in Minneapolis, fand heraus, dass Führungskräfte mit den Eigenschaften der Tugendhaftigkeit, des Verzeihen-Könnens und des Mitgefühls während eines Zwei-Jahres-Zeitraums eine Vermögensrendite von durchschnittlich 9,35 Prozent erzielten: das Fünffache dessen derer, deren Charaktereigenschaften weniger günstig ausgeprägt waren.
(Von links nach rechts) David Bishop mit den Schauspielern Andrew Garfield, Jesse Eisenberg und Armie Hammer auf der Blu-ray/DVD-Launch-Party 2011, Sony Pictures Home Entertainment’s The Social Network, Beverly Hills, California, USA. (Rechte bei David Bishop und dem Fotografen Kevin Winter)
Es konnte gezeigt werden, dass die TM-Technik die eigenen Führungsqualitäten und das Leistungsvermögen erhöht: weil sie die psychologischen, intellektuellen und Verhaltens-Eigenschaften verbessert, Studien über TM zeigen, dass sie die Intelligenz, die Kreativität und die Lernfähigkeit erhöht. Außerdem verbessert sie die Gehirnfunktionen, sorgt für eine Integration der Persönlichkeit und schlussendlich für wirksameres und produktiveres Handeln.
Es gibt Dutzende Prüfverfahren, mit deren Hilfe Sie feststellen können, wie weit Ihr EQ-Vermögen entwickelt ist. Dieses Vermögen kann entwickelt werden, auch wenn das etwas Zeit kostet. Will man seine Basiswerte verbessern, braucht es Übung und Einsatz. So, wie die Muskeln eines Athleten trainiert werden müssen, wenn er Hochleistung vollbringen will, müssen auch die Kanäle des Gehirns trainiert werden, wenn Top-Leistungen in der Führung anderer Menschen möglich werden sollen.
Die TM-Technik allerdings ist leicht zu praktizieren, und sie zum regelmäßigen Teil seines Alltags zu machen, erfordert nicht viel. Und dann hilft sie uns ganz spontan, alle Bereiche des Lebens gleichzeitig zu verbessern.
TM zu praktizieren half mir, Teams zu führen, um neue Produkte auf den Markt zu bringen und die finanziellen Erwartungen, die man an uns stellte, noch zu übertreffen: und gleichzeitig in diesem Prozess immer für eine Kultur höchsten Engagements zu sorgen. Für mich ist es eindeutig, und die wissenschaftlichen Belege bestätigen das, dass TM, wenn man sie zweimal täglich für je 20 Minuten praktiziert, ein wertvolles Instrument ist, um den Weg hin zum Unternehmenserfolg dynamischer und wirkungsvoller zu gestalten.
David Bishop war Präsident zweier weltweit aufgestellter Medienhäuser: Sony Pictures Home Entertainment und MGM Worldwide Home Entertainment. Als weltweit anerkannter Experte der Medienindustrie war er an vorderster Front an der Entwicklung dreier industrieller Revolutionen beteiligt: DVD, Blu-ray und digitale Distribution. 2002 wurde er in Variety’s Hall of Fame aufgenommen. Heute widmet er sich der Beschleunigung des Wachstums von Leistung: einzelner, von Teams und ganzen Organisationen, unter Einsatz von Methoden, die neurowissenschaftlich abgestützt sind. Derzeit berät er das University of Southern California’s Third Space Thinking Center, das sich mit der Entwicklung von Führungsqualitäten im Privatsektor befasst. Er berät außerdem das Loyola Marymount University’s Executive MBA-Programm und ist Mitglied des Harvard University’s Institute of Coaching. Für mehr Informationen: davidbishopmedia.com
Fotos: © David Bishop, Kevin Winter
Übersetzung aus dem Amerikanischen: Jochen Uebel