Meditation steht gesellschaftlich mehr im Vordergrund

23. Dezember 2025
Mary und Norbert Wobbe sitzen auf einem Sofa und lächeln in die Kamera

Er ist die Nummer 1 unter den TM-Lehrern in Deutschland. Norbert Wobbe hat rund 10 000 Menschen in Transzendentaler Meditation unterwiesen. Wie war sein Lebenslauf, was ist sein Erfolgsrezept, wie sehen seine Pläne für 2026 aus? Auf diese Fragen antwortet Norbert Wobbe in einem lockeren Interview, das wir im Vastu-TM-Center im oberschwäbischen Biberach führten. Kurz darauf starteten Norbert Wobbe und seine Frau Mary zu einer Ayurveda-Kur in Indien, wo sie auch den Jahreswechsel verbringen.

Foto oben: Mary und Norbert Wobbe.

Herr Wobbe, Sie sind der erfolgreichste Lehrer für Transzendentale Meditation in Deutschland mit der runden Zahl von 10 000 Unterweisungen. Dafür wurden Sie zuletzt auch mit einer Medaille geehrt. Wie konnten Sie eine solche hohe Zahl an Menschen unterweisen?

Norbert Wobbe: Das erklärt sich schon daraus, wie lange ich TM-Lehrer bin. Ich bin mit 18 oder 19 Jahren TM-Lehrer geworden, jetzt bin ich 71. Ich war mein Leben lang in Vollzeit tätig, von kurzen Ausnahmen abgesehen. In einem halben Jahrhundert hat man genügend Zeit, um so viele Leute zu unterweisen. Speziell wenn man bedenkt, dass ein Großteil der Unterweisungen im Ausland stattfand. Also in Indien, Afrika, Südamerika. Wir hatten in Indien manchmal Gruppen von mehr als 1000 Schülern, die dann auf dem Schulhof saßen und zusammen meditierten.

Was ist im Inland Ihr Erfolgsmodell?

Wobbe: Gute Betreuung. Ich würde sagen, 97 Prozent der Leute, die zu uns kommen, kommen über Empfehlungen von Leuten, die meditieren und zufrieden sind. Es kommt sogar vor, dass Leute, die meditieren, von ihren Freunden angesprochen werden: Sie würden glücklicher, fröhlicher, ruhiger, kompetenter wirken. So kommen neue Interessenten zu uns. Dann ist das Follow-up sehr wichtig: Man trifft sich von Zeit zu Zeit; stellt sicher, dass die TM-Praxis korrekt ausgeübt wird, und schaut, wie der Fortschritt ist. So kommt Zufriedenheit zustande. Dies führt dazu, dass die Leute bei uns TM erlernen.

Was sind typische Erfahrungen, die Neumeditierende gleich von Anfang an machen?

Die erste große Überraschung für viele ist, wie leicht die Meditation geht. Dass es wirklich jeder und jede kann, ab dem Alter von zehn Jahren. Es funktioniert unabhängig von Glauben und Erwartung. Die zweite große Überraschung ist, dass Neumeditierende vom ersten Tag an merken, dass das tatsächlich funktioniert, dass man sich nach der Meditation besser fühlt, dass man fröhlicher ist, dass Schüler besser lernen können, dass psychosomatische Erkrankungen weniger werden. Das Lebensniveau wird besser, daher bleibt man dabei.

Sie und Ihre Frau Mary sind weiter – sogar verstärkt – für TM aktiv. Wie wird die Meditation heute in der Gesellschaft wahrgenommen, mit welchen Motiven beginnen Ihre Kursteilnehmer Transzendentale Meditation?

Als ich als TM-Lehrer anfing, war Meditation eher etwas für Esoteriker und Spinner. So hat es auch mein Vater gesehen. Früher waren die Leute sehr zurückhaltend, darüber zu sprechen, dass sie meditieren. Heute gerät Meditation gesellschaftlich immer mehr in den Vordergrund. Es ist fast schon ein Image zu sagen: Ich meditiere. Im besten Sinne ist das Transzendentale Meditation, weil das jeder umsetzen kann und weil es extrem effektiv ist. Das ist kein System des Glaubens, sondern wer wissenschaftlich interessiert ist, liest – wenn er Zeit und Lust hat – dann auch die 600 Untersuchungen, die über die Wirkungen von TM gemacht wurden. Was die Motivation anbelangt, gibt es zwei Gruppen: Die größere Gruppe drückt irgendwo der Schuh, sie haben Probleme wie Kopfschmerzen, die sie nicht lösen konnten, fangen an zu meditieren und sind in der Regel begeistert. Die zweite Gruppe nennen wir die Sucher. Sie fühlen:  Da muss doch noch mehr im Leben sein. Wenn diese Menschen meditieren, werden sie sehr bald merken, dass das, was sie suchen, sie selber sind. Alles ist in ihrem innersten Wesenskern zu finden: Glückseligkeit, unbegrenzte Liebe, Frieden, ein Zustand höchster Bewusstheit. Das erkennt man durch direkte Erfahrung, nicht indem man ein Buch liest.

Sie sind überregional für TM im Einsatz, haben aber auch ein Meditationscenter in Amtzell im beschaulichen Allgäu. Welche Aktivitäten finden dort statt?

Alles was man mit Blick auf Bewusstseinserweiterung und verbesserte Gesundheit so anbieten kann. Wir geben natürlich regelmäßig TM-Kurse, wir machen Vertiefungskurse am Wochenende und vergeben die TM-Fortgeschrittenen-Techniken. Zudem haben wir immer mal wieder Musiker, die die klassische indische Musik performen – in einem System, in dem durch Klang Heilung stattfindet. Darüber hinaus machen Experten im Ayurveda und in der Pulsdiagnose bei uns im kleinen Amtzell Station.

Wie wurden Sie selber auf TM und Maharishi aufmerksam, wann haben Sie mit der Meditation begonnen?

Zum ersten Mal bin ich auf Maharishi aufmerksam geworden, als ich eines Abends von Böblingen nach Nagold trampte. Da stand ich neben einem Baum, und an diesem Baum – so hat man in Zeiten vor dem Internet noch Werbung gemacht – hing ein Plakat mit einem Bild von Maharishi. Danach hat es noch eine Weile gedauert, bis ich anfing. Ich gehöre ebenfalls zu denen, die aus einem Leidensdruck heraus anfingen zu meditieren. Ich hätte sonst höchstwahrscheinlich nicht begonnen, weil ich Meditation für abgefahren und unrealistisch hielt. Aber dann drängte ein Arzt darauf, dass ich diese Meditation wegen meiner Depressionen und dem Gefühl der Isolation probiere. Ich dachte schon, ich muss Gestalttherapie in Amerika machen, aber das war nicht möglich. So fing ich erstmal mit der TM an. Das stellte sich als hervorragende Idee heraus. Es dauerte ungefähr ein halbes Jahr, dann war ich meine Probleme im Wesentlichen los. Das war auch die Zeit der Berufswahl. Weil es mir selber besser ging, wollte ich anderen Leuten helfen. Und weil diese Fortschritte weder auf Psychologen noch auf Sozialtherapeuten – bei denen ich als hoffnungsloser Fall galt – zurückzuführen waren, wurde ich TM-Lehrer.

Sie und Mary unterrichten inzwischen auch die Fortgeschrittenen-Techniken, die es für TM gibt. Was muss man darunter verstehen? Was bringen sie ergänzend zur normalen Meditation für 20 Minuten zweimal täglich?

Sie bringen eigentlich das Gleiche, was die TM auch bringt – nur wesentlich intensiver.  Es ist nicht unbedingt notwendig, diese Fortgeschrittenen-Techniken zu lernen. Alles, was vor dem TM-Grundkurs besprochen wird, wird auch durch diesen Grundkurs erreicht: Verbesserung des täglichen Lebens, mit der Zeit höheres Bewusstsein bis hin zu kosmischem Bewusstsein. Wenn man jedoch einen Beschleuniger möchte, sind diese Fortgeschrittenen-Techniken eine sehr starke Möglichkeit, sie sind sehr effektiv. Es ist sehr beglückend zu beobachten, wie die Leute tatsächlich Erfahrungen höherer Bewusstseinszustände machen.

Welche Erfahrungen resultieren aus diesen Fortgeschrittenen-Techniken?

Sie bewirken das, was die TM auch bewirkt, aber intensiver. Im Grunde sind sie für diejenigen, die es wirklich wissen wollen, die auf der Suche nach höheren Bewusstseinszuständen sind. Man spricht im Yoga von sieben Hauptbewusstseinszuständen. Drei kennt jeder – Tiefschlaf, Träumen, Wachzustand. Das ist, könnte man sagen, das Hamsterrad des Lebens. Wenn man TM ausübt, erfährt man ruhevolle Wachheit als einen vierten Zustand. Der Geist ist völlig entspannt und ruhig. Es ist ein Zustand des Glücksgefühls, der Erfahrung der inneren Liebe, höchster Bewusstheit. Wenn das permanent geworden ist, ist man immer an diese innere Unbegrenztheit angeschlossen. Die Wahrnehmung erweitert sich sodann auch durch diese Techniken in die äußere Welt. Es führt dazu, dass wir unter allen Umständen dazu in der Lage sind, die Schönheit des Lebens zu erkennen, selbst an einem Novembertag, wenn’s regnet, im Industriegebiet. Es gibt ein Gedicht von Rilke, das heißt: Alles ist eins. Das erfährt man durch direkte Wahrnehmung, nicht intellektuelle Erklärung. Die Essenz des eigenen Lebens ist identisch mit der Essenz des Universums. Das Quantenfeld liegt allem zugrunde. Das liegt mir zugrunde, das liegt dem Tisch zugrunde, das liegt dem Baum zugrunde. Dass dies zu einer täglichen Realität wird, ist das höchste Ziel dieser ganzen vedischen Technologien.

Das TM-Lehrer Ehepaar Norbert und Mary Wobbe

Norbert und Mary Wobbe hier bei einem Kurs im TM-Vastu-Center in Biberach.

Wie blicken Sie auf das Jahr 2025 zurück, mit welchen Plänen starten Sie in das neue Jahr 2026?

2025 war ein sehr erfolgreiches Jahr für uns. Ein Highlight war, dass wir den großen Sommerkurs nach einem neuen Konzept speziell für Meditierende und Neumeditierende geleitet haben (also nicht für Ausübende des TM-Sidhi-Fortgeschrittenen-Programms, Anmerkung der Redaktion). Das war sehr beglückend für uns – und für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch, weil sie für eine ganze Woche in höherer Dosierung meditieren und dann auch dieses Wachstum in höhere Bewusstseinszustände direkt erleben konnten. Wir haben außerdem Fortgeschrittenen-Techniken vergeben. Und die Pläne für das neue Jahr sind: von allem das Gleiche, aber mehr.

Sie geben TM-Kurse offenbar auch in Firmen?

Tatsächlich war es ein Highlight, dass wir mit Unterweisungen in einem Misch-Unternehmen im Rhein-Main-Gebiet mit rund 400 Mitarbeitern begonnen haben. Die Firma bezahlt 90 Prozent der Kursgebühr und stellt bezahlte Zeit zur Verfügung, um dort zu meditieren. Das hat hervorragende Wirkungen auf die Firmenkultur.

Sie halten auch online Informationsvorträge über TM auf der Plattform meditation.de, wie können sich Interessierte in den deutschsprachigen Ländern hier einwählen?

Die Vorträge auf meditation.de laufen einmal pro Woche, wobei der Vortrag mit ein bis zwei Stunden relativ lang ist. Die Teilnehmer sind jedoch oft überrascht, wie kurz ihnen die Zeit vorkommt. Wer aber mehr stückeln will oder nicht live auf Zoom dabei sein kann, kann unsere Website veda-coaching.de anschauen, und da in der Mediathek ist die Aufnahme von einem dieser Vorträge. Das ist identisch mit dem Live-Vortrag, man kann es sich gemütlich anschauen – und uns natürlich kontaktieren, wenn man noch Fragen hat oder Termine ausmachen möchte.

Kursteilnehmer sitzen auf einem Sofa zusammen

Kursteilnehmer bei einem Checking für Fortgeschrittenen-Techniken in gemütlicher Runde mit Norbert und Mary Wobbe.

Infos

Kontakt zu Norbert und Mary Wobbe: www.veda-coaching.de

Das Ehepaar bietet als Service auch tägliche Gruppenmeditationen online morgens und abends an, so dass Meditierende regelmäßig in ihrer täglichen Praxis mit zweimal 20 Minuten bleiben können. Das war Mary Wobbes Idee, weil Leute Probleme mit der Regelmäßigkeit hatten. Mary fragte dann, ob es eine Hilfe wäre, wenn man über Zoom gemeinsam meditieren könnte. Die Antwort lautete: auf jeden Fall. So meditieren nun jeden Morgen und Abend zwischen 15 und 25 Personen zusammen mit den Wobbes. Norbert Wobbe: „Viele empfinden das als sehr hilfreich. Das hat sich in Sachen Follow-up bewährt.“

 

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