Auf den Spuren Maharishis in Japan

Sakura (Kirschblüten) vor Fuji-san am Kawaguchi-See.

Dr. Roman Maisch und Doris Schmitt-Maisch, TM-Lehrer aus Seeheim, waren in Japan und sind dort auf den Spuren von TM-Begründer Maharishi Mahesh Yogi gewandelt.

​Foto oben: Sakura (Kirschblüten) vor Fuji-san am Kawaguchi-See.

Reiseanekdote von unseren Redaktionsmitgliedern Dr. Roman Maisch und Doris Schmitt-Maisch

Nach fünf Jahren Tokyo-Aufenthalt kehrten wir im September 2024 nach fast drei Jahren in Deutschland wieder in das geliebte Land Japan zurück – wenn auch nur für fünf Wochen. Während dieser Reise eröffneten sich uns durch Tipps und Hinweise eines japanischen TM-Lehrers völlig unbekannte und erstaunliche Zusammenhänge.

Hotelbuchungen als Herausforderung

Vor mehr als 40 Jahren verbrachte Maharishi Mahesh Yogi mehrere Monate in Japan. Die Hotelbuchungen für Maharishi und seine Gefolgschaft von etwa 40 Personen waren eine kleine Herausforderung. Nachdem die Preise für die entsprechenden Hotels in Kyoto und in der Gegend der fünf Seen am Fuße des Berges Fuji-san immer wieder in der Diskussion standen, sagte Maharishi die geplanten Aufenthalte immer wieder kurzfristig ab. Erst beim dritten oder vierten Anlauf stimmte Maharishi zu, in die jeweiligen Hotels umzuziehen.

Die beiden Autoren auf der Rainbow Bridge in Toyko.

Die beiden Autoren Doris und Roman auf der Rainbow Bridge in Toyko.​

​Besondere Bedeutung des Fujiyoshida Sengen Shrine

Über den Fujiyoshida Sengen Shrine am Fuße des heiligen Berges Fuji-san sagte Maharishi vor über 40 Jahren, dass dort Mother Divine zu Hause sei. Der Besuch dieses Shinto-Shrines war somit ein Muss für uns und ein besonderes Erlebnis. Am nördlichen Ausgang des Shrine-Geländes beginnt einer der Aufstiege zum höchsten Gipfel Japans mit 3776 Metern. Die ganze Atmosphäre der Shrine-Anlage mit einer über 1000-jährigen Zeder im Zentrum strahlt eine enorme Ruhe und erhabenen Frieden aus. Der Shrine liegt in der Gegend der fünf Seen, nahe des Kawaguchi-Sees. Dort hatten wir während unseres fünfjährigen Japanaufenthalts zur Kirschblütenzeit ein paar Nächte in einem Onsen-Hotel verbracht. Wir konnten den schneebedeckten Fuji-Gipfel während einer Wolkenlücke für einen kleinen Moment durch die Dämpfe hindurch sehen, die aus dem heißen Wasser des Onsen (Bad, gespeist aus natürlichen heißen Quellen) aufstiegen. Damals wussten wir noch nichts von der besonderen Bedeutung des Fujiyoshida Sengen Shrine.

1000-jährige Zeder vor dem Fujiyoshida Sengen Shrine.

1000-jährige Zeder vor dem Fujiyoshida Sengen Shrine.

Vollmond – Fuji-san – Maharishi

In einer Vollmondnacht fuhr unser neuer TM-Lehrer-Freund Oyama-san mit Maharishi zur fünften Station des Fujiyama-Aufstiegs. Ab dort geht es nur noch zu Fuß weiter über die nächsten fünf Stationen bis zum Gipfel. Oyama-san sagte damals, dass jetzt drei Heilige anwesend seien – der Vollmond, der Berg Fuji und Maharishi. Maharishi mochte diese Geschichte so sehr, dass er sie eine Zeit lang immer wieder erzählte.

Immer da, wo Maharishi auch war

Zurück in Tokyo erfuhren wir ein paar Tage später während eines Abendessens mit Oyama-san, dass Maharishi während seines Japanaufenthalts für eine gewisse Zeit in einem Wohnkomplex in Hiroo gelebt hatte. Dieser liegt direkt gegenüber unseres Lieblings-Cafés Segafredo mit Außenplätzen, von wo aus wir fünf Jahre lang direkt auf den Hiroo-Tower geschaut haben, in dem also vor vielen Jahren Maharishi wohnte. Dieses Café war quasi unser zweites Wohnzimmer und auch wieder der erste Ort, den wir auf unserer Reise im letzten Herbst besucht haben. Doch vor Maharishis Aufenthaltsort in Tokyo ist nicht nur unser Lieblingscafé. Da ist auch unser Lieblingsbäcker Burdigala, unser bevorzugter Obstladen (Yaoya), unser favorisierter Supermarkt National Azabu und um die Ecke unsere Bankfiliale, die Lieblingsboutique von Doris sowie die Praxis unserer Physiotherapeutin.

Personen beim Matsuri (Festumzug).

Roman mit anderen Deutschen beim Matsuri (Festumzug).

Wir haben also die meiste Zeit außerhalb unserer Wohnung direkt vor Maharishis früherem Wohnsitz verbracht, ohne es zu wissen. Dies hat uns wieder einmal gezeigt, dass es keine Zufälle gibt. Die Verbindung zu Maharishi ist einfach immer da, sogar örtlich, selbst wenn man nichts davon weiß. Für uns war es eine wunderbare Erfahrung, auch in Japan jemandem zu begegnen, der so eng mit Maharishi zusammengearbeitet hat, und fünf Jahre lang an einem Ort gewesen zu sein, von dem aus Maharishi in Japan gewirkt hat.

Kirschblüten am Meguro-River in Tokyo

Kirschblüten am Meguro-River in Tokyo vor Romans früherem Office.

Doch damit nicht genug: Beinahe wären wir für die letzten Monate unseres Japanaufenthalts in eine Wohnung gegenüber dem Prinz-Arisugawa-Gedächtnispark eingezogen, an dessen anderer Seite die Deutsche Botschaft liegt und dahinter Maharishis vorübergehender Wohnsitz in Tokyo. Wir hatten schon die Möbel in dieser Wohnung aussortiert, haben uns aber im letzten Moment umentschieden. Zwei weitere Wohnungen, die wir besichtigt hatten und in die engere Auswahl kamen, waren in einem Hochhaus in der Nähe des Tokyo Tower. In diesem Gebäude hatten wir unsere erste Begegnung mit Oyama-san – eine Mittagessenseinladung in einem traditionell japanischen Restaurant. Genau dort hat auch Maharishi vor über 40 Jahren ebenso wie wir rein vegetarisch gespeist – ein Entgegenkommen der Küche. Und beinahe hätten wir über diesem Restaurant gewohnt.

Wir kamen ob all dieser Koinzidenzen – und es gab noch mehr – aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Sitz der japanischen TM-Organisation wurde nach Maharishis Aufenthalt in Tokyo nach Shirokanedai verlegt, also in den Stadtteil, in dem wir fünf Jahre lang gelebt haben.

Nishikubo Hachiman Shrine vor Azabudai Hills, dem mit 325 Metern höchsten Gebäude Japans.

Nishikubo Hachiman Shrine vor Azabudai Hills, dem mit 325 Metern höchsten Gebäude Japans.

Japan – Vergangenheit und Gegenwart:
Unter dem Ätherischsten aller Himmel

Japan – das Land der aufgehenden Sonne – übt auf viele Menschen unterschiedlicher Nationen eine besondere Faszination aus. Schon für Lafcadio Hearn, Journalist und Schriftsteller irisch-griechischer Abstammung, der von 1890 bis 1904 in Japan lebte, war der Himmel über Japan der Ätherischste aller Himmel – das ist 120 Jahre später immer noch so. Hearn hat mit seinen Werken das Bild Japans im Westen geprägt, ebenso wie sein Freund und Zeitgenosse Basil Hall Chamberlain, der in seinem Buch ABC der japanischen Kultur einen etwas sachlicheren Ton anschlägt als die schwärmerischen Ausführungen Hearns, die bezüglich Begeisterung womöglich auch unseren Schilderungen gleichen. „Niemals vielleicht war wissenschaftliche Genauigkeit der Einzelheiten gepaart mit einer solch zarten und auserwählten Brillanz des Stils“, so Chamberlain über Hearn und er zitiert Richard Wagner:

„Alles Verständnis kommt uns nur durch die Liebe.“

Chamberlain: „Lafcadio Hearn versteht das zeitgenössische Japan besser und macht es uns besser verständlich als jeder andere Schriftsteller, denn er liebt es mehr.“ Und damit trifft Chamberlain den Punkt: Die Liebe ist in Japan überall lebendig und sichtbar. Sie fließt als Strom zwischen den Herzen von Mutter und Kind, von Vater und Kind und zwischen zwei rauchenden Bauarbeitern, während sie an einem Geländer lehnen und sich unterhalten.

Das sind die faszinierenden Bilder, die uns in Tokyo das Herz aufgehen ließen. 

Sobald man auf die Straße tritt und durch die kleinen stillen, steilen Gassen geht, die in Treppen übergehen, an Parks und Spielplätzen, von blühenden Büschen und tropischen Pflanzen gesäumt, entlang zum Bäcker oder Obstladen, eröffnen sich Momente von unfassbarer Feinheit, Freundlichkeit, Respekt und tiefer Liebe. Neben all der kulturellen Verfeinerung in allen Dingen ist es das Wesen der Japaner, das dieses Land zum Himmel auf Erden macht. Wo sonst gibt es einen Friseur oder einen Fitnesstrainer, der deine Gedanken und Gefühle lesen kann und darauf mit unermesslichem Feingefühl reagiert? Wir haben es nirgendwo sonst erlebt. Und auch das war schon vor über hundert Jahren so.

Blick vom Balkon unserer zweiten Wohnung im 18. Stock in Shirokanedai, Tokyo. Das heute höchste Gebäude Azabudai Hills war damals im Bau (mit Kranen auf dem Dach; rechte Bildhälfte hinten).

Blick vom Balkon unserer zweiten Wohnung im 18. Stock in Shirokanedai, Tokyo. Das heute höchste Gebäude Azabudai Hills war damals im Bau (mit Kranen auf dem Dach; rechte Bildhälfte hinten).

„Göttliche Feinheit der Gesinnung“

Chamberlain zitiert in seinem Vorwort Sir Edwin Arnold, der vor der vornehmen Gesellschaft Tokyos seinen Dank für die ihm erwiesene Gastfreundschaft ausspricht, mit einer Rede, „in der er Japan in den Himmel hob – und das mit Recht – als das Land auf Erden, das sich am meisten dem Paradies nähert oder dem Lotuslande – so märchenhaft ist seine Landschaft, so erlesen seine Kunst, noch entzückender die nahezu göttliche Feinheit der Gesinnung seiner Bewohner, dieser Reiz des Benehmens, diese bescheidene Höflichkeit ohne Servilität, mit solcher Natürlichkeit geübt, all dies stellt Japan hoch über andere Länder in nahezu all jenen Dingen, die das Leben lebenswert machen.“ – Besser könnten wir es nicht ausdrücken.

Von oben links im Uhrzeigersinn: Japanerin im Kimono vor dem Kaiserpalast in Kyoto; Straßenszene auf der Omote-Sando in Tokyo; Kumano Nachi Taisha, Shinto-Shrine in einem Netzwerk von alten Pilgerwegen, heute Weltkulturerbe; Japanerinnen im Yukata (Baumwollkimono) auf dem Weg zum Hanabi (Feuerwerk).

Von oben links im Uhrzeigersinn: Japanerin im Kimono vor dem Kaiserpalast in Kyoto; Straßenszene auf der Omote-Sando in Tokyo; Kumano Nachi Taisha, Shinto-Shrine in einem Netzwerk von alten Pilgerwegen, heute Weltkulturerbe; Japanerinnen im Yukata (Baumwollkimono) auf dem Weg zum Hanabi (Feuerwerk).

Hightech und Schreine

Es sind also nicht nur die Bilder der Kirschblüte oder des heiligen Berges Fuji, die uns in ihren Bann ziehen. Die viertgrößte Industrienation der Erde kultiviert unablässig mit dem Erhalt der Rituale und täglichen Gewohnheiten aus der jahrtausendealten Kultur in einer hochmodernen Hightech-Welt ihre tiefe innere Naturverbundenheit. Überall in der Hightech-Metropole Tokyo mit ihren rund 40 Millionen Einwohnern (Großraum Tokyo) findet man an fast jeder Straße und selbst auf dem Gelände des Azabudai Hills – dem mit 325 Metern höchsten Gebäude Japans – Schreine, in denen Naturgottheiten verehrt werden. Es muss wohl dieser Respekt und die besondere Achtung vor der Natur sein, welche die Menschen dazu bewegt, auch im Umgang miteinander so aufmerksam und zuvorkommend zu sein. Die Freundlichkeit ist daher nicht aufgesetzt, sondern kommt tief aus dem Inneren der Menschen. So ist es ganz selbstverständlich, dass sich Kinder beim Aussteigen aus einem öffentlichen Bus lautstark beim Fahrer bedanken.

Alles ist gleichzeitig – und im Jetzt

Natürlich tragen auch äußere Umstände – 126 Millionen Menschen in einer Inselwelt mit einer Fläche, die nur geringfügig größer ist und deutlich weniger Agrarfläche besitzt als Deutschland – dazu bei, dass man gegenseitig Rücksicht nehmen und sich gegenseitig unterstützen muss, um zu überleben und als Nation erfolgreich zu sein. Auch die hohe Toleranz der Menschen der ältesten ununterbrochenen Monarchie der Welt hat ihren Anteil: In Japan wird man mit Shinto-Ritualen geboren, man heiratet oft christlich und gestorben wird buddhistisch. Alles ist gleichzeitig. Das spaltende Entweder-Oder der westlichen Welt ist bis heute nicht in den äußersten Osten vorgedrungen. Im Land der aufgehenden Sonne wird die Gleichzeitigkeit von allem gefeiert, während man im Jetzt lebt. Das drückt sich schon in der Sprache aus. Bei den sogenannten Verben gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft. Es gibt nur das Jetzt! Im Jetzt gibt es einen Zustand der Abgeschlossenheit (was wir Vergangenheit nennen) und eine Hypothese über das, was kommt (was wir Zukunft nennen).

Gebäude der Kumano-Schrein- und Tempelanlage, nahe dem 133 Meter in die Tiefe stürzenden Nachi-Wasserfall an der östlichen Küste der Präfektur Wakayama. Die Region Kumano ist bekannt für die Verschmelzung buddhistischer und shintoistischer Einflüsse, die dort einen harmonischen Einklang bilden.

Gebäude der Kumano-Schrein- und Tempelanlage, nahe dem 133 Meter in die Tiefe stürzenden Nachi-Wasserfall an der östlichen Küste der Präfektur Wakayama. Die Region Kumano ist bekannt für die Verschmelzung buddhistischer und shintoistischer Einflüsse, die dort einen harmonischen Einklang bilden.

Der Turm für die verlorene Post

In den großen Reigen der Wunder und Kuriositäten, die Japan zu bieten hat, reiht sich der Kimi-dera („dera“ heißt Tempel) ein. „Irgendwo in der Nähe des Hauptgebäudes steht ein kleiner Turm für die verlorene Post. Hierher wird aus dem ganzen Land die Asche der Briefe gebracht, die wegen einer falschen oder unvollständigen Adresse nicht zugestellt worden sind. Am ersten Sonnabend im April jeden Jahres wird hier für die Seelenruhe der verlorenen Post gebetet  . . .  unter dem Motto: nichts, was uns treu gedient hat, ist nur das, was es ist.“ Nachzulesen in Cees Nootebooms Buch Saigokuauf Japans Pilgerweg der 33 Tempel. In seinen Texten zum Bildband beruft sich Nooteboom auf Die Geschichte vom Prinzen Genji, dem ersten Roman der Weltgeschichte, geschrieben während der Heian-Zeit (um 1000) von der Hofdame Murasaki Shikibu. Das sind nur einige wenige Facetten neben all den Natur- und Kulturschönheiten, die Japan zu bieten hat und die dieses Land so liebenswert machen.

Koi im Teich des Kyoto Kanze Noh-Theaters.

Koi im Teich des Kyoto Kanze Noh-Theaters.

Furuike ya – Ein uralter Teich
Kawazu tobikomu – Ein Frosch springt hinein
Mizu no oto – Dann das Geräusch von Wasser

Haiku von Bashō, der Legende nach am Teich von Iwama-dera verfasst.

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