Transzendieren … und zunehmende Kontrolle über impulsives Verhalten
Unter Stress wird der Präfrontale Cortex des Gehirns außer Kraft gesetzt und Handlungen werden automatisch impulsiver.
Aufgrund kürzlich gemachter Entdeckungen über die Funktionsweise des Gehirns können wir jetzt erklären, wie Stress die normale Funktionsweise des Gehirns unterbricht und impulsives Verhalten verstärkt.
Der Präfrontale Cortex, der Teil des Gehirns, der sich rechts über den Augen befindet, ist verantwortlich für unser „höheres Denken“ – Langzeitplanungen, Impulskontrolle, Entscheidungen, was richtig und was falsch ist. Dieser Teil wird manchmal als der „Chef des Gehirns“ bezeichnet. Der Präfrontale Kortex ist einer der Aspekte des menschlichen Gehirns, der den Menschen vom Tier unterscheidet.

Normale Gehirnfunktion
Wenn das Gehirn normal funktioniert, dann kommt die Information über die Sinne und wird dann zur Verarbeitung zum Präfrontalen Cortex weitergeleitet und dieser schickt alle Entscheidungen, die dort getroffen werden, zum motorischen System, das die entsprechenden Muskeln etc. anregt zu reagieren.

Gehirnfunktion unter Stress
Unter Stress verändert sich dieser Informationsfluss. Die Information fließt nicht mehr über den Präfrontalen Cortex, sondern direkt von den Sinnen zu den entsprechenden motorischen Teilen.
Das Gehirn ist aus gutem Grund so angelegt, nämlich um unser Überleben zu sichern. Wenn wir zum Beispiel eine Straße überqueren und ein Auto auf uns zukommt, dann sollten wir in dieser Situation nicht nachdenken müssen, was zu tun ist. Wir sollten nur sofort impulsiv zur Seite springen. Es gibt keine Zeit, um lange zu überlegen. Dieser Mechanismus, der den Präfrontalen Cortex außer Kraft setzt, wenn wir unter Stress stehen, ist zu unserem Schutz da.
Der Mechanismus ist allerdings nicht gedacht für Situationen mit chronischem Stress. Wenn Menschen ständig mit Stress konfrontiert werden, wird der Präfrontale Cortex zunehmend übergangen. Die Gedanken werden kurzsichtig und impulsiv. Die Menschen fangen an, sich mehr wie Tiere zu verhalten und weniger wie Menschen. Sie können die langfristigen Konsequenzen ihrer Handlungen nicht mehr sehen oder einschätzen.
Transzendieren aktiviert das Vorderhirn.
Transzendieren hat einen dem Stress entgegenge-setzten Effekt. Es steigert die Aktivität im Präfrontalen Cortex.
Transzendieren ist eine Situation. in der der Körper einen tiefen Ruhezustand erfährt, der es ihm ermöglicht, auch die tiefsten Verspannungen zu lösen und der das Vorderhirn wieder mehr aktiviert. Das kann gemessen werden, zum Beispiel durch bildgebende Verfahren (z. B. Neuroimaging Scans), die den Blutfluss zum Gehirn darstellen und messen. Die Aktivität des Thalamus (steht in Zusammenhang mit Körperfunktionen) nimmt ab, was auf einen Entspannungszustand hindeutet, während die Aktivität in der vorderen Gehirnregion zunimmt.
Diese Veränderungen im Gehirn treten einzig und allein bei der Erfahrung des Transzendierens während der TM auf. Normale Entspannung, die man bei den meisten anderen Meditationsarten und Entspannungstechniken erfährt, weisen nicht dieselben Veränderungen auf (bzw. nicht im selben Ausmaß).
Während des Transzendierens wird nicht nur das Vorderhirn aktiviert, sondern auch die Koordination mit anderen Hirnregionen, die durch Stress unterbrochen wird, wieder hergestellt. Das kann durch EEG-Kohärenzmessungen festgestellt werden. (Nähere Informationen unter Transzendieren = volle Gehirnentwicklung)
Die regelmäßige Erfahrung des Transzendierens trägt dazu bei, dass sich die Hirnfunktionen neu strukturieren und das Verhalten weniger impulsiv wird. Das verhilft den Menschen dazu, immer mehr und immer spontaner in der Lage zu sein, die langfristigen Konsequenzen ihres Handelns zu erkennen und entsprechend zu handeln.