Ein Gastbeitrag von Dr. Tony Nader, erschienen in Chic Icon
Das neue Internet-Lifestyle-Magazin Chic Icon setzt neben schicken Klamotten, angesagten Restaurants und schnellen Autos auch auf das Thema „Self Awareness“. Der Leiter der weltweiten TM-Bewegung, Dr. Tony Nader, stellt in einem Beitrag die griechische Weisheit „Erkenne Dich selbst“ in den Mittelpunkt. Mit zweimal täglich Transzendentaler Meditation gebe es einen leichten Weg, den inneren Ozean des Bewusstseins zu erfahren.
Der altgriechische Aphorismus „Erkenne dich selbst“, die größte Weisheit aller Zeiten, lässt uns danach streben zu verstehen, wie wir diese kraftvolle Erfahrung machen können. Wo ist unser Selbst? Es ist in uns selbst. Es ist eine sehr tiefgreifende Entdeckung – dieses stille Wesen in uns, das die Physik das vereinheitlichte Feld nennt. Dieses vereinheitlichte Feld ist die Quelle allen äußeren Ausdrucks und aller äußeren Schöpfung. Die Transzendentale Meditation macht diese innere Erfahrung möglich, indem sie dem Geist erlaubt, tatsächlich über die Gedanken, den Intellekt und sogar über das kleine Selbst hinauszugehen. Wir bewegen uns über das kleine Selbst, das Ego, hinaus zu dem größeren Selbst – dem transzendentalen Selbst.
Eine der schönsten Erfahrungen, die ich mit der Transzendentalen Meditation gemacht habe, war, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben – als ich sie erlernte – den absoluten, transzendentalen Wert, das, was sich nicht verändert, in mir selbst erfahren habe.
Man schließt die Augen und erfährt sich selbst
Man schließt die Augen und erfährt sich selbst. Wenn wir in unser Selbst eintauchen, machen wir die Erfahrung des „Transzendierens“, was „darüber hinausgehen“ bedeutet: jenseits der Gedanken, jenseits der Oberfläche, jenseits der sich relativ verändernden Welt. Wir transzendieren, weil es in der Natur des Verstandes liegt, nach mehr zu suchen, und wenn er eine Ahnung davon hat, dass es im Inneren mehr gibt – und dieses „mehr“ im Inneren ist das vereinheitlichte Feld –, wird er offener für diese Erfahrung. Es ist eine Erfahrung der Totalität, der Ganzheit. Wir erleben das Bewusstsein an sich, das reine Gewahrsein, das reine Sein, und wir sagen, dass dieses reine Sein das ist, was wir wirklich als unser wahres Selbst erkennen. Wir erfahren und erkennen, dass unser Selbst keine Entität ist, die durch bestimmte Eigenschaften begrenzt und definiert ist – falsche Eindrücke von dem, was wir denken, was wir sind. Wir sind so viel mehr.
Das wirklich Faszinierende ist, dass es einen einfachen, leichten, direkten Weg gibt, das Selbst zu erkennen – einen direkten Weg, der nicht nach außen gerichtet ist, sondern ein Wissen ist, das im Inneren liegt. Wenn man die Augen schließt und dem Verstand erlaubt, zur Ruhe zu kommen, gelangt man zu dem wahren Selbst, das wir sind, ohne dass es durch äußere Dinge oder äußere Definitionen eines Individuums, das eine bestimmte Rolle in der Gesellschaft hat, gefärbt ist – ein Individuum mit einer bestimmten Gestalt, einem bestimmten Namen, einer bestimmten Herkunft, mit einer bestimmten Nationalität. Dieses wahre Selbst ist das Selbst, das wir jetzt entdecken.
Foto: Ahmad Odeh
Das Selbst ist grenzenlos
Wenn wir dieses Selbst entdecken, stellen wir fest, dass es grenzenlos ist. Es ist absolut. Es ist unendlich. Wenn wir sagen: „Ich bin das Selbst“, ist das auf einer intellektuellen Ebene eine Ebene der Erkenntnis, aber das kann angefochten werden. Es gibt unterschiedliche Vorstellungen darüber, was das Selbst ist. Die Menschen haben unterschiedliche Gedanken, Philosophien und Visionen davon, wer wir sind und was das Leben ist. Daher gibt es auch auf intellektueller Ebene eine Ebene des Wissens, die sogar durch Theorien, Ideen und Philosophien und all diese Arten von Extrapolationen von den Sinnen über den Verstand zum Intellekt angefochten werden kann. Aber all diese Dinge verändern sich, und im Laufe des Lebens haben wir uns verändert, doch das Gefühl des Selbst bleibt: „Das bin ich. Ich bin das.“ Auch wenn von dem, was wir früher als das, was wir sind, erkannt haben, fast nichts übrig geblieben ist, gibt es dieses Gefühl meines Selbst.
Mehr Intelligenz, Wachstum und Entwicklung im Leben
Es ist dieses Selbst, das in all diesen verschiedenen Werten der Existenz, des Wandels, verborgen ist. Dieses Selbst ist letztlich die wahre Realität dessen, was wir sind, und es ist reines Bewusstsein, reines Sein – ein Sein, das sich durch Veränderung fortsetzt. Wenn wir nur das Leben, was wir das „Relative“ nennen können – die sich ständig verändernde Welt –, leben wir nur einen Teil des Lebens, einen Teil der Realität, wir erleben nicht das Absolute. Wenn wir die Erfahrung des Absoluten, von unserem Selbst, machen, erfüllt uns das mit größerer Intelligenz, mehr Kreativität, besserer Gesundheit, besseren Verhaltensmustern, besseren Beziehungen, Wachstum und Entwicklung im Leben. Haben wir es nicht verdient, uns morgens und abends ein paar Minuten zu gönnen, um zu unserem Selbst zurückzukehren, um zu dieser Unendlichkeit in uns zurückzukehren und zu wissen, wer wir wirklich sind?
Text von Dr. Tony Nader, aus dem Englischen übersetzt, erschienen in Chic Icon
Foto oben: Der Denker von Auguste Rodin