Ellen DeGeneres: »Nicht nur halsabwärts«

23. November 2017
Bild von Ellen DeGeneres im grauen Anzug

»Waren Sie schon mal in so einem Raum, wo im Hintergrund dieses Brummen zu hören ist? Bis es dann aufhört. Ein Kühlschrank. Eine Klimaanlage. Erst wenn es aufhört, merkt man, dass da ein Geräusch gewesen war. So ähnlich ist es, wenn man anfängt zu meditieren. Man denkt, oh je, ich wusste ja gar nicht, wieviel Lärm da überall ist. Bis man dann zur Ruhe kommt und es still wird. Und damit ändert sich alles.«

… sagt eine Frau, die wahrlich vielbeschäftigt ist: Ellen DeGeneres, die mit ihrer täglichen TV-Show »Ellen« in den USA bekannt ist wie ein bunter Hund und an Beliebtheit sogar noch der berühmten Show ihrer Freundin Oprah Winfrey, »Oprah«, den Rang abläuft.

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Viermal wurde sie mit dem Emmy ausgezeichnet, dem berühmtesten Fernsehpreis der USA, unter anderem in den Kategorien Outstanding Talk Show und Best Talk Show Host.

2005 bis 2012 war sie für die Amerikaner die beliebteste Moderatorin einer Talkshow im Tagesprogramm (Favorite Daytime Talk Show Host), und von 2005 bis 2008 galt sie als witzigste Frau im US-Fernsehen (Favorite Funny Female Star).

Beliebt, witzig, mutig

Selbst Europäer erinnern sich an sie, hatte sie doch im Jahr 2001, kurz nach dem Anschlag auf die New Yorker Twin Towers, die Emmy Awards mit den Worten eröffnet: »Was könnte die Taliban mehr ärgern als eine homosexuelle Frau in einem Anzug, in Gesellschaft von lauter Juden?«

Und womöglich von der Oscar-Verleihung, die sie gleich zweimal moderierte (2007, 2014).

Außerdem meditiert DeGeneres. Nicht gelegentlich, sondern regelmäßig. Und nicht irgendwie, sondern mit Hilfe der Technik der Transzendentalen Meditation. Ihr Lehrer: Amerikas berühmtester TM-Lehrer, Bob Roth, dessen soeben erschienenes Buch Strength in Stillness. The Power of Transcendental Meditation im September auf Deutsch erscheint.

Kürzlich sprach sie in ihrer Show denn auch die beiden häufigsten Einwände gegen Meditation offen an: »Nun sagen die Menschen, sie hätten dafür keine Zeit. Und: ›Ich kann sowas nicht.‹«

Bob Roths Antwort:

»Der Tag hat 1440 Minuten, und wir sprechen über zweimal 20 Minuten. 40 Minuten, die wir von unserem Leben abzweigen, um uns in der Tat – um uns selbst zu kümmern. […] Man steht 20 Minuten früher auf, und die Forschung zeigt, dass es in einiger Hinsicht doppelt so tief geht wie der tiefste Punkt des Tiefschlafs. Es weckt das Gehirn, gibt uns mehr Energie für den Tag und macht uns widerstandsfähiger.«

Ellen DeGeneres pflichtet ihm bei:

»Man verbringt so viel Zeit damit, sich halsabwärts zu trainieren. Wir kümmern uns auf jede erdenkliche Weise um unseren Körper, wohingegen doch der wichtigste Teil unser Kopf ist.«

Den Kopf trainieren? Ja, nämlich um »Stress zu lösen und sich von Ängsten zu befreien«.


Text und Video-Übersetzung: Jochen Uebel
Foto: ©Angela George

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