Legendäres „White Album“ der Beatles inspiriert von Maharishi

17. Dezember 2022
Innenseite des Beatles-Album "The White Album", mit Fotografien der vier Beatles und Songliste.

Geniestreich der Pop-Geschichte, Meilenstein der Pop Music, Gesamtkunstwerk der Beatles – so wird „The White Album“ gepriesen. Die Songs sind von den Erfahrungen der Beatles mit der Transzendentalen Meditation in den sechziger Jahren beseelt. Die Wiege vieler White-Album-Songs liegt in Rishikesh in Indien. 

Das Album der Beatles, das allgemein als „The White Album“ bekannt ist, heißt in Wirklichkeit „The Beatles“. Seit seiner Veröffentlichung am 22. November 1968 wird es – sicher auch wegen der weißen Plattenhülle –  „The White Album“ genannt. Die Songs für das Album – es ist das einzige Doppelalbum der Beatles und das erste, das unter ihrem eigenen Label „Apple Records“ erschien – wurden zum größten Teil in Rishikesh im Himalaya geschrieben.​

Beatles bei TM-Begründer Maharishi Mahesh Yogi

Von Februar bis April 1968 weilten die Beatles im Ashram in Indien, wo sie im Rahmen eines speziellen Vertiefungskurses unter der Leitung von Maharishi Mahesh Yogi die Transzendentale Meditation praktizierten. Dort hatten sie viele Gespräche mit Maharishi Mahesh Yogi, dem Begründer der Transzendentalen Meditation, und konnten auch mit Mia Farrow, Mike Love und Donovan die Vorträge des spirituellen Lehrers hören. Es waren jedoch vor allem ihre eigenen Erfahrungen während der TM und deren Effekte außerhalb der Meditation, welche für die berühmten Vier zur Stimulanz für ihre Songs sowohl hinsichtlich der Texte als auch der Kompositionen wurden.

So soll „Back in the USSR“ von Paul McCartney entstanden sein, während er meditierte. Mike Love von den Beach Boys, der auf demselben Meditationskurs war, soll bei diesem Titel mitgewirkt haben. John Lennon schrieb „Dear Prudence“ für Prudence Farrow, die jüngere Schwester von Mia Farrow, die ebenfalls bei Maharishi in Rishikesh war, um zu meditieren. John wollte mit dem Song Prudence aus ihren ausgedehnten Meditationssessions locken und sie mit „come out and play“ dazu motivieren, ihre Zeit nicht nur mit Meditation zu verbringen, sondern aktiv am Gruppengeschehen teilzunehmen. Auch „Wild Honey Pie“ soll in der Meditation generiert worden sein. Pattie Harrison mochte den Song sehr und trug ebenfalls dazu bei.

Collage mit mehrere Beatles Alben.

Die Beatles gehören zu den erfolgreichsten Bands aller Zeiten, mit weltweit über einer Milliarde verkaufter Tonträger und elf Nummer-eins-Alben in Deutschland.

Foto oben: Das legendäre „White Album“ der Beatles. Viele Songs aus dem Album wurden durch den Aufenthalt bei TM-Begründer Maharishi Mahesh Yogi in Rishikesh inspiriert.

Meditative Texte in vielen Songs der Beatles zu finden

​Von Ende Mai bis Mitte Oktober 1968 wurde das „White Album“ in England produziert. Neben „Back in the USSR“, „Dear Prudence“ und „Wild Honey Pie“ gehören weitere weltberühmte Songs wie der erste weiße Reggea „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ – was beim nigerianischen Stamm der Yoruba „das Leben geht weiter“ bedeutet – und „While My Guitar Gently Weeps“ zu den 30 Liedern des Doppelalbums. Nach Einschätzung von Musikkennern waren die Stücke des Albums damals ihrer Zeit weit voraus, und sie faszinieren bis heute.

Auch in anderen Alben und Songs der Beatles finden sich Reminiszenzen der Rishikesh-Reise. So kommt beispielsweise in „Across the Universe“ aus dem Album „No One’s Gonna Change Our World“ von 1969 im Refrain die Zeile „Jai Guru Deva“ vor – ein Gruß, der von Maharishi Mahesh Yogi zur Ehrung seines eigenen Lehrers Swami Brahmananda Sarasvati (Guru Dev) verwendet wurde und den auch die Beatles vermutlich häufig benutzten. Auch die Zeile „Waves of joy are drifting through my opened mind“ – „Wellen der Freude ziehen durch meinen erweiterten Geist“ – aus demselben Song klingt, als würde eine Erfahrung während der TM beschrieben; ebenso wie „Limitless undying love which shines around me like a million suns“ – „Grenzenlose, unsterbliche Liebe, die um mich herum scheint wie eine Million Sonnen“. Oder auch der Songtitel „Let It Be“ mit der Refrainergänzung „Whisper words of Wisdom, let it be“. Beispiele wie diese lassen sich viele im Œuvre der Beatles finden.

Die Fab Four hatten die Transzendentale Meditation 1967 von Maharishi persönlich erlernt, der sich damals zu einer Vortragsreise im Vereinten Königreich aufhielt. Über die Entstehungsgeschichte des White Album hatten zuletzt auch uDiscoverMusic und Yahoo berichtet.

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